Villingen-Schwenningen

Villingen-Schwenningen
Vịllingen-Schwẹnningen
 
[f-], Große Kreisstadt in Baden-Württemberg, Verwaltungssitz des Schwarzwald-Baar-Kreises, 700-995 m über dem Meeresspiegel, am Ostrand des Schwarzwalds und auf der Baar, 82 000 Einwohner; Fachhochschule Villingen-Schwenningen, Hochschule der Polizei, Fachhochschule Furtwangen/Außenstelle Schwenningen, Studienzentrum der Fernuniversität Hagen, Institut für Mikro- und Informationstechnik, Berufsakademie, Staatliche Feintechnikschule; Franziskanermuseum, Uhrenindustriemuseum, Heimatmuseum. Villingen-Schwenningen ist Sitz des Regionalverbandes Schwarzwald-Baar-Heuberg und kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt dieses Gebiets sowie Kneippkurort; Kunststoff- und Metallverarbeitung, Uhrenindustrie, Elektro- und Elektronikindustrie, Informationstechnik; Flugplatz Donaueschingen-Villingen.
 
 
Den gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern von Villingen, der in seiner planmäßigen Anlage (Zähringerkreuz) nahezu unverändert blieb, umgibt eine ursprünglich doppelte Mauer mit je drei (Obertor im Norden, Riedtor im Westen, Bickentor im Osten) von ehemalig vier Toren und Türmen. Das Liebfrauenmünster ist eine flach gedeckte gotische Pfeilerbasilika (13.-16. Jahrhundert, Portale vom romanischen Vorgängerbau). Das ehemalige Klarissen-, jetzt Ursulinenkloster ist ein Neubau von 1731/37. Im Neubau des ehemaligen Franziskanerklosters (1794) volkskundliche Sammlung (Franziskaner-Museum Villingen); spätgotischer Kreuzgang; die Kirche (Neubau 1711) ist profaniert. Die Kirche des ehemaligen Reichsstifts Sankt Georgen (um 1690 von M. Thumb begonnen) ist eine Wandpfeilerkirche mit Emporen. Im Alten Rathaus (1534) das Stadtmuseum (u. a. Münsterschatz). - Beim Ortsteil Villingen liegt der Magdalenenberg, einer der mächtigsten Grabhügel Deutschlands. Das um die Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. angelegte Zentralgrab (1890 ausgegraben) enthielt eine hölzerne Grabkammer (7,65 m × 4,80 m, 1,35 m hoch), die bis auf geringe Reste ausgeraubt war. Der Bestattete gehörte der »Adelsschicht« der älteren Eisenzeit Südwestdeutschlands an; gefunden wurden Wagenreste und Pferdegeschirr, ein vergoldeter Armreif, ein Bronzevogel sowie das Skelett eines jungen Schweines. 1970-73 wurde der Hügel vollständig ausgegraben; dabei kamen 126 Nachbestattungen der Hallstattzeit zutage.
 
 
Die heutige Stadt entstand zum 1. 1. 1972 durch Zusammenschluss der Städte Villingen und Schwenningen. Villingen, 817 erstmals urkundlich erwähnt, erhielt 999 Markt- und Zollrechte, 1119 wurde es von den Zähringern mit Freiburger Stadtrecht neu gegründet. 1806 fiel die Stadt an Baden. Schwenningen, 817 erstmals urkundlich, 1140 als Gerichtsstätte erwähnt, kam 1449 an Württemberg. Seit dem 18. Jahrhundert nahm der Ort durch die Schuh- und Uhrenfabrikation starken wirtschaftlichen Aufschwung. 1907 wurde er zur Stadt erhoben, 1948 unmittelbare (später Große) Kreisstadt.
 
 
V.-S. Stadt im Quellgebiet von Donau u. Neckar, Beitrr. v. B. Fabry (1992).

Universal-Lexikon. 2012.

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